von Renate Lück

Heinz B. hat längere Zeit in einer Garage gelebt und dabei seine Gesundheit ruiniert. Nun wird er von der Wohnungslosenhilfe betreut und dort ermutigt, seine Situation wieder auf die Reihe zu bekommen. Das ist ein großes Unterfangen und „Nachbarn in Not“ hilft dabei ein bisschen.

Der 60-jährige verlor seine Wohnung wegen einer massiven psychischen Krise und daraus resultierender Mietschulden. Er hatte in seinem Leben mehrere traumatische Erlebnisse und verlor die Balance endgültig, als er in seiner letzten Arbeitsstelle gemobbt wurde. Seine Angst und Depressionen begann er im Alkohol zu ersticken. Die Krise gipfelte dann in höher Verschuldung und dem Verlust der Wohnung. Da sein Hausarzt fürchtete, dass er sich das Leben nehmen würde, wies er ihn in die Landesklinik ein. Doch nach zwei Monaten wurde er entlassen und stand wieder auf der Straße.

Seit zwei Jahren lebt er im Betreuten Wohnen, und die Psychologin im Haus motiviert ihn, sein Leben zu verbessern. Er ging zum Arzt und absolvierte eine mehrmonatige stationäre Trauma-Therapie, um seine belastenden Erlebnisse aufzuarbeiten und mehr Stabilität und Belastbarkeit im Alltag zu erreichen. Danach war er auch bereit, seine Angst vor dem Zahnarzt zu überwinden und die Sanierung seines Gebisses zu beginnen.

Doch jetzt fallen wieder Kosten an, die er trotz einer Härtefallregelung bezahlen muss. Obwohl er sehr sparsam mit seinem Geld umgeht, kann er das nur in mehreren Raten bewältigen. Er ist auf Arbeitssuche, lebt aber im Moment noch von Arbeitslosengeld. Da er sich sehr bemüht, seine Lage zu verbessern, hat die Betreuerin „Nachbarn in Not“, ihn durch einen Zuschuss zu entlasten. So konnte das neue Jahr etwas entspannter beginnen.

Krise gipfelt im Verlust der Wohnung