von Renate Lück

„Nachbarn in Not“ springt auch ein, wenn man sich mit seiner Erwerbsminderungsrente nicht einmal passende Schuhe kaufen kann. Der 45-jährigen Simone B. wird dadurch geholfen, schmerzfrei zu laufen.

Die Zukunft von Simone B. sah so vielversprechend aus. Sie hatte die Fachhochschulreife und danach eine Ausbildung bei der Firma mit dem Stern absolviert.

Aber kurz vor deren Beendigung wurde sie psychisch krank. Mit viel Mühe schaffte sie den Abschluss. An ein Studium war nicht mehr zu denken. Sie versuchte noch einige Gelegenheitsjobs, aber auch das ging dann nicht mehr. Durch ihre Erkrankung hat sie schlimmste Zwangsgedanken, die sie sehr umtreiben und einen normalen Tagesablauf kaum zulassen. Zusätzlich leidet sie an Hypersensibilität. Das heißt, alles ist ihr zu laut, zu grell und führt zur Überforderung. Sie kann die Reize, die auf sie einströmen, nicht filtern. Dadurch fehlt ihr jegliche Schutzschicht und Abgrenzungsmöglichkeit.

Simone B. hat alle ambulanten und stationären Therapien durch und ihre Psychiaterin meint, dass man nur noch versuchen kann, den Zustand einigermaßen stabil zu halten. Wegen der Schwere der Erkrankung, unter der die Beinahe-Autobauerin nun schon 15 Jahre leidet, erhält sie die Erwerbsminderungsrente.

Nun müsste sie wegen ihrer ausgeprägten Spreizfüße Einlagen tragen, die die Krankenkasse auch bezahlt. Aber ihre Rente reicht nicht für die notwendigen Schuhe dazu. Im Diakonieladen, in der sie ihre sonstige Kleidung kauft, gibt es sowas nicht.

Neue Schuhe