Ostermarkt

Am Samstag, 26. März 2024 verkauft das Kreativ-Team von Nachbarn in Not auf dem Sindelfinger Marktplatz von 8 bis 13 Uhr.

Im Angebot gibt es Osterhasen in vielen Variationen, Ostergeschenke, Frühlings-Deko und vieles mehr – alles aus Holz, Papier und Gips.

Der Erlös geht an Nachbarn in Not.

Vorbeikommen – es freut sich das Kreativ-Team

Gabi Reidelbach, Lisa Polz und Monika Bürkle

Von allen Seiten nur Forderungen

von Renate Lück

„Nachbarn in Not“ muss manchmal wirklich bei größter Not helfen, zum Beispiel Simona B. Die 45-jährige hat zwei erwachsene Kinder und eine Tochter, die noch zur Schule geht. Die lebt bei einer Pflegefamilie, denn ihre Eltern sind geschieden und ihre Mutter muss deshalb arbeiten gehen. Doch das fällt ihr aus gesundheitlichen Gründen immer schwerer.

Sie leidet vor allem unter einer chronischen Lungenkrankheit, die sie sehr beeinträchtigt. Da sie keine Ausbildung hat, arbeitete sie meistens als Produktionshelferin. Bei der ersten Firma wurde ihr gekündigt, als keine Aufträge mehr hereinkamen. Die nächste Stelle bekam sie von einer Zeitarbeitsfirma, aber nur befristet.

Dann suchte sie wieder eine Stelle, musste aber nach wenigen Wochen aufhören, weil sie die Arbeit körperlich nicht schaffte. Da sie dort einen Aufhebungsvertrag unterschrieben hatte, wurde ihr vom Arbeitsamt das Arbeitslosengeld gesperrt. Das ist bis zu zwölf Wochen möglich. Sie hatte wohl den Inhalt des Vertrages nicht verstanden, denn der Arbeitgeber umgeht damit den Kündigungsschutz.

Nun kam Simona B. finanziell in Schwierigkeiten. Sie hatte mit ihrem Stromanbieter eine Ratenzahlung vereinbart, die sie nicht mehr einhalten konnte. „Sie ist zur Zeit so krank, dass sie nicht mehr arbeiten kann und eigentlich zur Reha müsste“, schreibt die Sozialarbeiterin, die sie betreut.

Simona B. bekommt Bürgergeld, kann aber die Freibeträge nicht nutzen, da sie keine Arbeit hat. Selbst das Fahrgeld kann sie nicht bezahlen, um ihre Tochter zu besuchen, nicht einmal zum Geburtstag. Die Sozialarbeiterin konnte inzwischen die Forderung des Stromanbieters etwas herunterhandeln und bittet die Hilfsorganisation nun, den Restbetrag zu übernehmen.

Würdigung Ehrenamt

von Jürgen Wegner

Die FDP Sindelfingen hatte den Preis iniitiert. Preise erhielten der Verein der Weihnachtssession, Redaktionsteam der Quartiersarbeit und die Jugendbürgerstiftung.

Für Bedürftige in den Stadtteilen

von Renate Lück

Der gewählte Vorsitzende des Maichinger Kirchengemeinderats von St. Anna, Rainer Steimann, schrieb vor Weihnachten an Biggi Haug: „Wir haben in einer kürzlichen Gremiumssitzung beschlossen, einen Betrag von 2.000 Euro an „Nachbarn in Not“ zu spenden. Wir haben uns vorgestellt, dass mit diesem Betrag bedürftigen Familien bzw. Alleinerziehenden mit Kindern für Weihnachten eine Freude gemacht wird.“

In einem persönlichen Gespräch erklärt er: „Wir haben einen Topf aus Kollekten für karitative Zwecke. Die Hälfte bekommt die Caritas Rottenburg-Stuttgart, die andere Hälfte bleibt bei der Kirchengemeinde. Und wir haben uns für „Nachbarn in Not“ entschieden, denn wir wollten neben unseren Projekten im Ausland auch Notleidende vor Ort unterstützen.“ Das bestätigen auch Peter Starting, Kirchengemeinderat und im Dekanat engagiert, und Kirchenpflegerin Melanie Hoepfner. Schließlich kenne man das Sindelfinger Projekt aus der Zeitung. Dass es in einem reichen Land wie Deutschland bedürfte Menschen gibt, die sich manchmal die wichtigsten Dinge nicht leisten können, sei schlimm. In diesem Sinne unterstützt die Gemeinde auch den Magstadter Tafelladen. Das gehen aber nicht jedes Jahr, denn die Einnahmen der katholischen Kirche würden nicht größer.

Aber auch die GSV-Chöre „Glanztöne“ und „Phönixstimmen“, die in St. Anna ein Konzert mit dem Titel „Church, Pop & more“ gegeben hatten, vereinbarten sowohl mit der katholischen wie auch mit der evangelischen Gemeinde, einen Teil der Einnahmen ebenfalls an die Sindelfinger Hilfsorganisation zu spenden. Schließlich werden auch Bedürftige in ihren Stadtteilen bedacht.

Dass es die gibt, wissen sie aus ihren Angeboten im Familienzentrum in der Hermann-Kurz-Straße. Da werden Kurse angeboten zur Formularhilfe sowie Ältere und Alleinstehende unterstützt und auch der AK Asyl bekommt einen Raum.

Haben 2000 Euro für „Nachbarn in Not“ gespendet (von links): Kirchengemeinderat Rainer Steimann, Kirchenpflegerin Melanie Hoepfner und Kirchengemeinderat Peter Starting.