Drei treue Helferinnen, auf die Verlass ist

von Peter Maier

Auch im Jahr 2024 haben die 3 Sindelfingerinnen Lisa Polz, Gabi Reidelbach und Monika Bürkle die Arbeit von „Nachbarn in Not“ großzügig unterstützt. Aus dem Erlös von verschiedenen Aktionen im vergangenen Jahr haben Lisa Polz, Gabi Reidelbach und Monika Bürkle jetzt eine Spende von 7500 Euro an die Sindelfinger Hilfsorganisation übergeben.

Mit ihren selbstgemachten Holzkreationen, Deko-Ideen und Geschenken haben die drei Sindelfingerinnen zu Ostern, im Herbst und vor Weihnachten wieder viele Stammkunden und neues Publikum angesprochen.

Verkauft wurden die kreativen und handgemachten Arbeiten unter anderem im Innenstadt-Laden in der Planie, auf dem Sindelfinger Marktplatz, beim Maichinger Weihnachtsmarkt oder beim Christbaumverkauf auf dem Gelände der Firma Walker. „Lisa Polz, Gabi Reidelbach und Monika Bürkle unterstützen uns seit Jahren. Dafür sind wir sehr dankbar, denn diese und viele andere Spenden helfen uns, Menschen aus Sindelfingen und Umgebung in Notlagen unbürokratisch unter die Arme greifen zu können“, sagte Peter Heinkele, der Finanzvorstand von „Nachbarn in Not“ bei der Spendenübergabe.

Die lähmende Angst vor der Kündigung

von Renate Lück

Mario B. hatte eine Beschäftigung als Produktionshelfer über eine Zeitarbeitsfirma, wie schon öfter. Es wurde ihm versprochen, ihn diesmal zu übernehmen. Doch nach zweieinhalb Jahren war wieder Schluss. Die Familie muss von Arbeitslosen- und Kindergeld leben. Wohngeld ist beantragt, aber noch nicht bewilligt.

Sarah B. würde gerne arbeiten gehen und das Budget aufstocken. Doch die Kinder hatten mehrere Operationen, weshalb sie mit ihnen immer wieder ins Krankenhaus musste und sie auch danach zuhause nicht allein lassen kann. Momentan liegt der Älteste daheim und versucht, auf die Beine zu kommen. Sarah B. macht deshalb Hausaufgabenbetreuung, wofür sie eine Ehrenamts-Aufwandspauschale bekommt.

Aber das Geld reichte nicht für die fällige Miete. Da das früher schon manchmal vorgekommen ist, reagierte der Vermieter sehr verärgert. Sarah B. hat Angst, dass er ihnen die Wohnung kündigt und alles noch schlimmer wird. Die Schuldnerberaterin bat deshalb „Nachbarn in Not“, mit einer Monatsmiete auszuhelfen.

Trotz allem Schmerz: Hoffnung auf eine bessere Zukunft

von Renate Lück

Ali M. lebt seit über 30 Jahren in Deutschland und hat meistens auf dem Bau gearbeitet. Nun ist er „kaputt“. Sein Arzt bescheinigte ihm 40 Prozent Schwerbehinderung. Ein Antrag auf Erhöhung wurde bereits gestellt. Von arbeiten ist nicht mehr die Rede. Jetzt geht es darum, die Wohnung, die er vor Kurzem gefunden hat, bewohnbar zu machen. „Nachbarn in Not“ hilft mit einer Spende.

Der 58-jährige hatte schon einen Bandscheibenvorfall. In beiden Schultern und im Knie zieht die Arthritis. Diese Leiden sind chronisch geworden. Dazu kommen heftige Kopfschmerzen und Schwindelanfälle. Ali M. kann nur noch mit starken Schmerzmitteln leben.

Als er wegen Eigenbedarfskündigung auch noch seine Wohnung verlor, ging er zur Beratung in die Diakonie. Er konnte zwar immer wieder bei Freunden und Bekannten Unterschlupf finden, aber die existenzielle Ungewissheit machte ihn fertig. Seit einigen Monaten ist er deshalb in psychotherapeutischer Behandlung.

Vor Kurzem fand er eine Wohnung, die er finanzieren kann, wenn er noch Wohngeld bekommt. Der Antrag ist schon gestellt. Die Unterkunft ist sogar eingerichtet – gut für ihn, denn er hatte ja keine Möbel mehr. Das Einzige, das ihm noch fehlt, ist ein Kühlschrank. Zusammen mit der Betreuerin bat er „Nachbarn in Not“ um einen Zuschuss. Dann kann er – wenn schon nicht schmerzfrei – so doch fröhlicher in die Zukunft schauen.

Sternenwünsche und noch ein Extra

von Renate Lück

Die Firma Helmut Fischer GmbH in Maichingen hat schon öfter Weihnachtsaktionen durchgeführt. Aber diesmal hatten die Organisatorinnen die Idee, es sollte für eine lokale Organisation sein. Sandra Küschall hatte die Artikel über „Nachbarn in Not“ gelesen und setzte sich mit Geschäftsführerin Biggi Haug und
Carmen Bühl im Sozialamt in Verbindung. „Beide haben sich tierisch gefreut“, erzählt die Dame
vom Empfang.
Im Sozialamt absolviert gerade Anna Felberg ihr Praktikum fürs duale Studium der Sozialarbeit. Sie wurde beauftragt, die betreuten Obdachlosen nach ihren Wünschen zu fragen. „Die Reaktion konnte unterschiedlicher nicht sein“, steht im Flyer. „Einige wussten zunächst gar nicht, was sie sich wünschen sollen, weil es an so vielem fehlt. Doch alle haben sich gefreut, dass jemand an sie denkt.“
In der Kantine der Messgerätefirma wurde ein Weihnachtsbaum aufgestellt mit goldenen Sternen, auf denen eine Nummer, Alter und Geschlecht des oder der zu Beschenkenden und der Wunsch stand. 44 Sterne mit Wünschen von Menschen zwischen zwei und 71 Jahren, zum Beispiel Lebensmittel, Pullover, Arztkoffer, hygienische Artikel und Spielzeug. „Die Sterne waren in zwei Tagen weg“, erzählt Sandra
Küschall. Es wurden noch einmal 20 Sterne aufgehängt, die auch schnell unter die Mitarbeiter kamen. „Sie fanden es sehr gut, dass wir uns diesmal für eine lokale Aktion entschieden haben“, sagt Küschall. Und so sah der Eingangsbereich dann mit Tannenbäumchen und vielen Paketen aus, als sei schon Weihnachten. Aber Anna Felberg und Carmen Bühl holten die Pakete zum Verteilen ab. Nun sind die Fischer-Leute gespannt, ob sich dieEmpfänger auch freuen, denn die meisten hatten noch etwas Zusätzliches ins Paket gesteckt.

Sindelfinger Stadtgutscheine für bedürftige Menschen

Die Freude war groß an diesem Tag in der Sindelfinger Tafel in der Oberen Vorstadt. Gemeinsam haben Thomas Ehret, der Leiter des Tafelladens, und die drei Vorstandsmitglieder von „Nachbarn in Not“ langjährige Kunden der Tafel mit einem Sindelfinger Stadtgutschein im Wert von je 100 Euro überrascht.

Seit über 40 Jahren unterstützt die Sindelfinger Hilfsorganisation Menschen, die sich in einer Notlage befinden und durch das soziale Netz gerutscht sind. „Dank eines sehr erfreulichen Spendenaufkommens konnten wir auch in diesem Jahr mehreren hundert bedürftigen Menschen aus Sindelfingen und Umgebung helfen, eine schwierige Situation zu meistern“, sagt Carmen Bühl, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins.

„Nachbarn in Not“ will außerdem bedürftige Menschen dabei unterstützen, ein möglichst normales Leben zu führen. Dazu gehört aus Sicht des Vereins auch, dass diese Mitbürger sich und anderen gerade an Weihnachten eine Freude machen können. Die Hilfsorganisation hat deshalb für 10 000 Euro Sindelfinger Stadtgutscheine gekauft und damit bedürftige Menschen beschenkt. „Es ist uns wichtig, dass wir nicht nur in Notlagen da sind, sondern dass wir Menschen, denen es nicht gut geht, eine kleine Freude machen können“, so Jürgen Haar, der Vorsitzende von „Nachbarn in Not“.

In der Oberen Vorstadt haben Carmen Bühl, Jürgen Haar und Peter Heinkele, der Finanzvorstand von „Nachbarn in Not“, jetzt zusammen mit Thomas Ehret die Stadtgutscheine an langjährige Kunden der Sindelfinger Tafel übergeben. Sichtlich gerührt und mit Tränen in den Augen bedankte sich eine junge Mutter für diese vorweihnachtliche Überraschung. „Jetzt kann ich meiner kleinen Tochter doch noch ein Weihnachtsgeschenk kaufen. Das wäre ohne diesen Gutschein nicht möglich gewesen“, sagte sie zu Carmen Bühl.

Neben Kunden der Tafel wurden auch die bedürftigen Senioren, die in häuslicher Pflege betreut werden, mit Stadtgutscheinen bedacht. Vor Ort haben sich die Vorstandsmitglieder von „Nachbarn in Not“ außerdem spontan entschlossen, den ehrenamtlichen Helfern der Tafel jeweils einen Stadtgutschein zu schenken.

Nach Gewalt-Beziehung wurde die Seele krank

von Renate Lück

Es kann im Leben schon gehörig schief gehen. Marion A. ist selbst in einem Kinderheim aufgewachsen. Jetzt lebt ihre jüngste Tochter dort, denn sie selbst musste sich erst einmal nach einer Gewalt-Beziehung stabilisieren. Um wieder ein normales Leben führen zu können, braucht sie nun die Hilfe von „Nachbarn in Not“.

Ihr Partner schlug sie nicht nur, er lauerte ihr noch auf, als sie sich von ihm schon getrennt hatte. Das führte zu einer manisch-depressiven Erkrankung, die sie für längere Zeit in eine psychosomatische Klinik brachte. Die Folge davon: Ihr wurde das Sorgerecht für ihre Kinder teilweise entzogen. Inzwischen geht es ihr besser. Die Medikamente schlagen gut an. Die gesetzliche Betreuung wurde aufgehoben.

Marion A. arbeite nun als Pflegekraft und bringt ihr Leben wieder in Ordnung. Ihre Kinder kommen am Wochenende und in den Ferien zu Besuch. Aber da geniert sich die Mutter, dass die Zimmer so abgewohnt und nicht mehr schön sind. Die Tapeten müssten runter und alles neu gestrichen werden. Freunde würden ihr dabei helfen.

Nur die Finanzen kann sie im Moment noch nicht stemmen. Die sie begleitende Sozialarbeiterin bat „Nachbarn in Not“ um einen Zuschuss zu dem notwendigen Material, damit die Welt zu den Feiertagen schöner wird.

Alle Jahre wieder

Wie jedes Jahr spendet A.T. Iser zur Weihnachtszeit Nachbarn in Not e.V.. Dieses Jahr durften wir uns auch im Sommer über eine tolle Spende freuen.

Vielen Dank an Gabriele und Thomas Iser!