Von Renate Lück
„Ich betreue eine junge Frau, die seit längerer Zeit mit einem Paar durchlöcherter Schuhe herumläuft“, schrieb eine Sozialarbeiterin vom Jugendamt an „Nachbarn in Not“ und bat um Unterstützung.
Geschäftsführerin Biggi Haug lief es kalt den Rücken herunter.
Der Antrag ist sehr vorsichtig formuliert. „Derzeit lebt die junge Frau allein in einer Wohnung und ihre finanzielle Situation ist fast geklärt. Aber es ist doch sehr knapp.“ Sie arbeite aktiv an ihrem eigenen Weg, auch wenn sie aufgrund ihrer Geschichte immer wieder Hindernisse zu überwinden habe. Diese Hindernisse liegen in ihrer Familie, weshalb auch Unterhaltszahlungen ausstehen. Die Zwanzigjährige, nennen wir sie Angelica B., hatte offensichtlich schlimme Dinge zuhause erlebt, die sie nun mit
professioneller Hilfe zu verarbeiten beginnt.
Der Vorstand der Hilfsorganisation sagte die Unterstützung zu, denn er will ja Menschen helfen, sich selbst zu helfen. Dann kann Angelicas Leben im neuen Jahr nur besser werden.