Von Renate Lück
Joachim S. ist ein alleinerziehender Vater und lebt seit der Trennung von seiner Frau mit dem Sohn von seinem Gehalt und Kindergeld. Es reicht eigentlich nicht. Und jetzt kommen auch noch unvorhergesehene Kosten auf den Mann zu. Die Hilfsorganisation „Nachbarn in Not“ sorgt für etwas Entspannung.
Seine Frau zog vor einem Jahr aus der gemeinsamen Wohnung aus und hat nur noch Kontakt zum Sohn. Das brachte Joachim S. ziemlich durcheinander. Auch die Finanzen. Sie bezahlt den Kredit ab, den sie beide für ein Auto aufgenommen hatten, aber deshalb keinen Unterhalt für das Kind. Das Auto fährt sie. Der 58-jährige ist ein stolzer Mann und versucht, ohne staatliche Hilfen das Leben zu meistern. Er mach Überstunden und Sonderschichten, um sein Gehalt aufzubessern. Die Sozialarbeiterin fürchtet, dass er das nicht dauerhaft durchhalten kann. Deshalb prüft sie, ob ihm ein Wohngeldanspruch oder Kindergeldzuschlag zusteht.
In der Wohnung war Schimmel und Joachim S. hat alles in Eigenregie und auf eigene Kosten renoviert. Der Vermieter fühlte sich nicht zuständig, aber Joachim S. wollte keinen Rechtsstreit, aus Angst, die Wohnung zu verlieren. Nun sind die Wände zwar tipp-topp, aber die meisten Möbel sind dem Schimmel zum Opfer gefallen. Es fehlt noch einiges, doch für den Vater ist es am Wichtigsten, dass der Sohn ein Bett und einen Kleiderschrank hat. Er selbst schläft derzeit auf dem Boden.
Die Sozialarbeiterin konnte ihn überreden, einen Antrag an „Nachbarn in Not“ zu stellen und um ein Bett und einen Schrank zu bitten. Das schlug die Hilfsorganisation nicht ab, denn die beiden sollen ein friedliches Fest feiern können.