Von Renate Lück

Da der Wintermarkt in der Messehalle auch 2021 ausgefallen ist und vermutlich auch in den nächsten Jahren nicht mehr in der gewohnten Weise stattfinden wird, überlegten Gabi Reidelbach und Lisa Polz, wo sie ihre kunstvollen Weihnachtsdekorationen, die sie das ganze Jahr über hergestellt hatten, verkaufen könnten. Schließlich wollten sie mit ihren Kunstwerken einen Erlös für „Nachbarn in Not“ erzielen.

Lisa Polz recherchierte und wurde auf die Räume des ehemaligen Hotels Linde aufmerksam. Sie setzte alle Hebel in Bewegung, um das Erdgeschoss als Verkaufsraum zu bekommen. Nach etlichen Telefonaten gelang ihr dies. Joachim Seidel von der Löwen-Apotheker brachte Tische und so konnten die Künstlerinnen an sechs Markttagen unter Coronabedingungen ihr Geschäft eröffnen. Und es lohnte sich: Unglaubliche 7000 Euro kamen zusammen.

Die beiden Kreativ-Köpfe engagieren sich seit etwa zehn Jahren für die Hilfsorganisation. Sie rutschten so allmählich nach Berufstätigkeit und Familienphase in dieses Metier. Lisa Polz, Designerin von Beruf, war in ihre Arbeit so eingespannt, dass an Handwerksarbeiten in der geringen Freizeit nicht zu denken war. Aber die Kreativität ließ ja nach dem erfolgreichen Berufsleben nicht nach. Bei Gabi Reidelbach stand zunächst die Familie im Vordergrund. Wenn sie Zeit hatte, lebte sie doch ihre kreative Seite aus. Als der Sohn auszog und seine Kreissäge daheim zurückließ, entdeckte die Mutter ihre liebe zu Holzarbeiten.

Durch eine gemeinsame Bekannte lernten sich die beiden Frauen kennen und mit der Zeit wurden sie das Kreativ-Dream-Team von „Nachbarn in Not“. Lisa Polz hat die Ideen und Gabi Reidelbach geht in den Keller und setzt sie um. Jedes Stück ist ein Unikat. Und sie sind nicht nur fleißig, sie haben auch ein gutes Organisationstalent. Nach Absprache mit dem Förster werden im Wald die passenden Baumstämme zugesägt und abtransportiert. Ein Team aus helfenden Händen unterstützt sie dabei.

Was treibt sie an? „Der Kontakt mit tollen Leuten und das tolle Nachbarn-in-Not-Team“, sagen sie. Es mache ihnen Freude, schöne Dinge herzustellen, die positive Resonanz der Käufer zu erleben und schließlich den Verkaufserlös zu spenden für Menschen, die schnelle und unbürokratische Hilfe brauchen. Die Unkosten bezahlen sie jeweils aus eigener Tasche. Die vorsitzende des Vereins, Dr. Roswitha Seidel, dankte den beiden für die schönen Arbeiten und ihr Engagement.

Jedes kleine Kunstwerk ist ein Unikat